Es sind immer mehr Menschen auf einem spirituellen Weg. Das finde ich wunderbar und toll, doch fällt mir auch auf, dass viele dadurch total unfrei werden. Viele achten ständig auf ihre Ernährung, meditieren stundenlang, räuchern alles vermeintlich Böse weg und sprühen sich mit Aura Soma fast zu Tode. Sie flehen und betteln die geistige Welt an, sie solle ihnen helfen, besser, medialer und spiritueller zu werden, höher zu schwingen, und was weiß ich noch alles. Vielleicht ist dieses Bild ein bisschen übertrieben, doch wenn ich mir die Szene anschaue, frage ich mich:
Wo ist hier noch etwas spirituell?
Als Medium habe ich mich oft gefragt, was die geistige Welt eigentlich will, da meine Geistführer mich nie zu irgendetwas gezwungen haben. Die geistige Welt will vor allem, dass wir frei sind und Spaß haben. Sie will nicht, dass wir Yoga üben, um besser zu werden oder spiritueller. Sie will, dass wir Freude haben an allem, was wir tun – und, dass wir diese Freude teilen! Sie will nicht, dass wir krampfhaft gegen das vermeintlich Böse sind. Sondern, dass wir erkennen, dass es weder gut noch schlecht gibt und dass wir aufhören, gegen Negatives zu kämpfen, zu sprühen oder zu räuchern. Damit verbreiten wir nur Angst. Wir dürfen Spaß und Freude haben und dadurch zum Licht für die Menschen werden.
Spirituell zu sein heißt vor allem, frei zu sein und Freude zu haben.
Meine Geistführer sagen mir oft: Bringe den Menschen nicht nur bei, ihre außersinnlichen Fähigkeiten zu erwecken, sondern vor allem, wieder Spaß am Leben zu haben. Dies bewirkt tausendmal mehr, als wenn wir noch mehr verbitterte Medien haben, die mit der geistigen Welt kommunizieren. Wir brauchen Menschen im Alltag, die einfach glücklich sind und nicht alles bewerten, sondern die auf natürliche Art und Weise das Licht weitergeben, die Herzen der Menschen berühren, und keine deprimierten Hellseher, die Angst und Schrecken verbreiten.
Spirituell sein heißt für mich, frei von Bewertungen zu sein. Und jedem anderen Menschen das Recht einzugestehen, ebenfalls frei zu sein. Egal, ob er so denkt wie ich, egal, ob er so handelt wie ich. Es bedeutet, dass ich jedem das Recht gebe, so zu sein, wie es ihn glücklich macht. Spirituell sein heißt auch, zu erkennen, dass es keine Wahrheit gibt, nur meine persönliche Wahrheit und diese Wahrheit ist immer richtig, doch nur für mich selbst.
Lass deine Mitmenschen ihre Wahrheit finden und leben, auch wenn sie sich nicht mit deiner Wahrheit deckt.
Lege ihnen und dir keine Fesseln oder Moralvorstellungen unter dem Deckmantel der Spiritualität an. Vielleicht fragst du dich jetzt, wie soll ich das machen? Ich glaube, das Wichtigste ist, zuerst mal zu erkennen, dass du perfekt bist, so wie du bist. Das heißt nicht, dass du dich nicht verändern darfst. Doch bevor du wahrhaft spirituell sein kannst, musst du dich zuerst lieben. Nimm dich an mit all deinem Sein. Und falls du noch Fehler in deinem Sein findest, auch gut! Nimm sie an und akzeptiere sie. Jede Macke macht dich besonders und einzigartig. Ein spirituelles Leben zu führen heißt für mich, außerdem und vor allem Gott zu erkennen und das Leben dem Göttlichen zu widmen.
Erkenne in allem was ist, das Göttliche.
Versuche in den Menschen um dich herum Gott zu erkennen. Ja, ich gebe es zu, in manchen Menschen versteckt sich das Göttliche ganz schön tief. Doch bedenke, dies ist nur eine Bewertung von dir. Falls du in Zukunft mal einen Konflikt mit jemandem hast, denke nicht, XY schreit mich an, sondern Gott schreit mich an. Mache dir bewusst, dass das Göttliche von XY gerade die Erfahrung macht, wie es ist, böse zu sein und dich anzuschreien und schaue dem Göttlichen fasziniert zu, wie es diese Erfahrung macht. Hört sich komisch an, aber wenn du das Göttliche in solchen Momenten erkennen kannst, wirst du merken, dass es plötzlich keinen Streit mehr gibt, weil du nicht in die Aggression mit einsteigst. Versuche, in möglichst vielen Situationen das Göttliche zu erkennen, auch wenn es manchmal enorm schwer ist. Doch nach einer gewissen Zeit wirst du merken, dass du eine andere Sichtweise bekommst.
Mache dir auch jeden Tag bewusst, was alles gut ist in deinem Leben.
Es gibt immer Dinge, die gut sind, auch wenn sie noch so banal sind. Erkenne, dass du einzigartig bist und dass du enorm wichtig bist. Lass dir nie etwas anderes einreden. Die Welt braucht dich, und zwar genau so, wie du bist. Die Welt braucht auch alle deine Fehler und Makel, denn das Abenteuer Leben wäre sinnlos, wenn wir nicht alle ganz genauso wären, wie wir sind. Wenn alles perfekt wäre, wäre doch das Leben ganz schön langweilig. Also wieder ein Grund, dankbar zu sein, auch wenn wir das Perfekte nicht immer erkennen. Es sorgt dafür, dass es spannend bleibt. Ich bedanke mich dafür, dass du diese Zeilen gelesen hast. Ich bin dir dafür dankbar, und auch wenn wir uns nicht kennen, mache dir bewusst, dass ich dankbar bin, dass du in dieser super tollen Zeit mit mir inkarniert bist.
Alles Liebe,
Pascal
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